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Statt im Studio oder im Büro die Hitze ertragen zu müssen, gönnen wir uns auch dieses Jahr wieder eine Sommerpause! Vom 15. Juli bis zum 18. August wird das reguläre Sendeprogramm unterbrochen und wir senden vorproduzierte Sendungen aus den letzten 40 Jahren. In diesen fünf Wochen haben wir eine Auswahl der besten Sendungen für euch zusammengestellt: Ihr hört über feministische, kulturelle, lokale und internationale Themen. Unsere Präsenzzeiten sind während dieser Zeit beschränkt auf Dienstag und Donnerstag, 13 bis 15 Uhr.
Stellungnahme zu den Anschuldigungen in der NZZ vom 29. Mai 2024
Am 29. Mai 2024 veröffentlichte die NZZ einen polemischen und mit unwahren Behauptungen gespickten Artikel über das Radio LoRa. Zuvor hat uns der Autor ein Dokument mit Fragen geschickt. Diese Fragen waren tendenziös, suggestiv und vorverurteilend. Die Formulierung der Fragen war nicht darauf ausgelegt, die Wahrheit zu erforschen und sich fair mit dem Radio LoRa auseinanderzusetzen. Deshalb und vor dem Hintergrund dessen, dass die NZZ seit einiger Zeit gezielte negative Berichterstattung gegen den alternativen Kultur- und Begegnungsraum Zentralwäscherei führt, hat Radio LoRa verzichtet, die Fragen der NZZ zu beantworten.
Das Radio LoRa ist ein Community Radio, welches eine wichtige Plattform für lokale Organisationen und Einzelpersonen ist, um ihre unterschiedlichen Ansichten aus einer feministischen, anti-rassistischen und nicht-kommerziellen Perspektive zu verbreiten. Im NZZ-Artikel hat der Autor aus einem vielfältigen 24 Stunden Programm einzelne Minuten von Sendungen herausgepickt. Der daraus resultierende Bericht der NZZ wird als objektive Tatsache verkauft, die wir alle zu glauben haben. Journalismus ist aber nie objektiv, sondern hängt von der Perspektive der berichtenden Person ab. Im Gegensatz zur NZZ versucht Radio LoRa seinen Journalismus nicht als "neutral" zu verkaufen.
Es ist unabdingbar, dass es Medien gibt, in denen Menschen zu Wort kommen, die sonst nirgends sicht- und/oder hörbar sind. Das Radio LoRa bietet einen niederschwelligen Zugang für Personen, sich aktiv an der Produktion von Sendungen zu beteiligen. Unsere Sendungsmachenden werden mit den nötigen Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet. Bei Verstössen gegen das Sendestatut ergreift die Sendekommission entsprechende Massnahmen. Sie prüft auch Vorwürfe, die von aussen ans Radio LoRa herangetragen werden.
Als komplementäres Radio werden Sendungen bei LoRa in Freiwilligenarbeit produziert. Das Radio leistet einen wichtigen Beitrag zur Medienvielfalt, vernetzt Menschen und trägt kritische Stimmen, alternative Kultur und Vielfalt in den Äther.
Zürich, 31.05.2024
Der Verwaltungsrat der Gemeinnützigen AG Radio LoRa
Der Vorstand des Vereins Radio LoRa
Feministischen Rückblick zum 14.6.24 https://soundcloud.com/radio_lora/sets/14-juni-streikradia-2024
14. Juni 2024: Der feministische Widerstand geht weiter und StreikRADIA macht diesen hörbar!
Nach fünf Jahren Streik gibt es noch immer viel zu erkämpfen. Aktivist*innen, Arbeiter*innen, Radiomacher*innen sind alle hässig und tragen ihre Wut gemeinsam am 14. Juni auf die Strassen. Mit unserem RADIA Bus werden wir den vielfältigen feministischen Widerstand und die Forderungen der Streikenden durch die Luft verbreiten. Wir wollen Kämpfe verbinden, Grenzen und Mauern durchbrechen! Den ganzen Tag werden die RADIAs mit dem Mikrofon in der Hand feministische Berichterstattung von den Strassen machen und die Stimmen, Inhalte und Reden von der Demo zu dir bringen. Von hier zu dir!
Live vom STUDIO
08:00 – 10:00 RADIA Streikmagazin und Frühstück im LoRa
10:00 – 14:00 Feministische Gruppen und Kollektive am Mikrofon
14:00 – 15:00 Pause und Musik
Live von der STRASSE
15:00 – 17:00 Was läuft in Züri? RADIA berichtet von den Aktionen in Züri
16:30 – 17:30 Streikkollektiv
ab 17:30 DEMOSTART mit einem Schrei gegen Feminizide! Because we care! Gegen Krieg, Krise & Patriarchat
19:00 Schweigeminute gegen Feminizide
Live von der BÜHNE
am Ni-una-menos-Platz ab 20:00 Musik, Stände und FLINTA-Cyphe
RADIA Kulturbruch ist das neue feministische Kulturformat im LoRa!
Kulturbruch bringt die FLINTA Kulturszene ins Radio – als Veranstaltung und/oder Sendung.
Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen präsentieren ihre Arbeit und diskutieren mit uns über die politischen Dimensionen ihrer Kunst als Form des Widerstands.
RADIA Kulturbruch - von der Bewegung für die Bewegung!
Möchtest du Teil werden von Kulturbruch und mit eigenen Ideen die feministische Kulturredaktion mitgestalten? Melde dich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Programm bis zur Sommerpause:
Mo 20. Mai, 20-22h: Olekanone & Nova
Konzert und Gespräch mit Olekanone und Nova, den beiden upcoming Rapperinnen aus Zürich. Sie geben einige ihrer knalligen Songs über das Patriarchat, das System oder ewige Geldstruggles live zum Besten und sprechen über ihre Hintergründe, die Macht von Musik oder was es heisst, als junge Feministinnen Rap zu machen und vieles mehr. Bei schönem Wetter Konzert und Bar ab 19h im LoRa-Innenhof - kommt vorbei!
Mo 27. Mai, 20-22h: AWA LION & Second Daughter
AWA LION stellt ihr Debüt-Album «Losing You Isn’t My Fault» vor, welches persönliche Ablösungsprozesse als queere, atheistische Pfarrerstocher erforscht und von der universellen, menschlichen Erfahrung des Verlustes handelt. Der Featuring-Song mit der Musikerin Second Daughter wird live performt und erweitert die persönliche Fragestellung des Abschieds in eine grössere, feministischere Diskussion über den weiblichen Schmerz in einer sexistischen Gesellschaft. Gemeinsam hören wir einige Songs der beiden Künstler*innen und sprechen über die Texte und Hintergründe oder über Fragen wie: Wie erhalten FLINTA-Musiker*innen eine Stimme in einer Man’s World der Musikszene?
Fr 31. Mai: Buch-Vernissage und Gespräch: wie viel mal schlafen
Basierend auf der Geschichte von Nekane Txapartegi und ihrer Tochter erzählt dieses Bilderbuch von der Beziehung zwischen einem Mädchen und ihrer inhaftierter Mutter, einer baskischen politischen Gefangenen. Gespickt mit Zuneigung und Spielen, findet ihr in diesem schönen poetischen Werk Texte und Illustrationen für Jugendliche und Erwachsene.
Veranstaltung und Bar ab 18h im Kasama, Militärstrasse 87a, 8004 Zürich.
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Haur batek kartzelarekin eta preso duen amarekin
zer harreman duen kontatzen du liburu honek,
Nekane Txapartegiren eta bere alabaren historia
oinarri hartuta. Afektuak eta jolasek zipriztindutako
testuak eta ilustrazioak aurkituko dituzue
gaztetxoentzako zein helduentzako sortu den obra
poetiko eder honetan.
17. Juni 20-22h: Leserattentreff – wir reden mit Paranoia City über Lokalliteratur
Der queerfeministische Buchladen Paranoia City besucht uns im Lora!
Die Kulturbruchredaktion plappert zusammen mit dem Paranoia City über lokale Literatur, die wir in letzter Zeit gelesen haben.
ABGESAGT!!!!
Mo. 1.Juli 20-22h: Lesung und Interview mit Potpuri
Diaspora vernetzt und schreibt: Potpuri ist eine unabhängige Veröffentlichungsplattform und Initiative. Das Potpuri arbeitet in der Schweiz und in Kosovo und hat schon zwei Magazine herausgegeben. Diese öffnen Raum für Migrationserfahrungen der albanischen und kosovarischen Diaspora in der Schweiz. Kulturbruch lädt die Verfasser*innen von Potpuri ein, um mit ihnen über ihr aktivistisches Projekt zu sprechen und die Texte direkt aus den Mündern ihrer Verfasser*innen zu hören.
Di 9. Juli 20h-22h: Filmscreening „Wem gehört der Himmel“ mit anschliessendem Gespräch (deutsch/spanisch)
Sabian Baumann hat mit dem Verein für umordnung einen Dokumentarfilm herausgebracht, in dem Aktivist*innen und Künstler*innen aus der Schweiz und Argentinien von ihren Aktionen und Ansichten erzählen. Das weltweit erste Gesetz zu Geschlechtsidentität, welches eine Änderung des Geschlechtseintrags ohne psychiatrische Begutachtung erlaubt, ist die Verbindung zu Argentinien. Dort und in der Schweiz stellt der Film die Frage nach Intersektionalität: Wo geben sich das binäre Geschlechtsregime, der Kolonialismus und der Kapitalismus die Hand?
Im Anschluss: Gespräch mit den im Film porträtierten Aktivist*innen über intersektionalen Aktivismus und wie dieser gelebt werden kann. Veranstaltung und Bar ab 19h im Kasama, Militärstrasse 87a, 8004 Zürich.
Mehr Infos unter www.lora.ch.
Das gesamte Programm findet ihr im Tagesprogramm vom jeweiligen Tag. Und besucht uns beim LoRa Stand auf der Kaserne!
🔥 KULTURBRUCH
🔥 29. APRIL
🔥 20 - 22 UHR
Für die zweite Sendung von RADIA Kulturbruch, dem neuen feministischen Kulturformat im LoRa, lässt dich Haimos zu Kolo und Chiftetelli durch die Decke tanzen, fängt dich sogleich in melancholischer Tiefe auf und verwöhnt dich mehrsprachig mit Juwelen vom Balkan und darüber hinaus.
Haimos und ihre Musik kommt von diversen Hügeln und Tälern zwischen dem Jura und dem Aladag-Gebirge und erzählt durch eigens interpretierte traditionelle Lieder Geschichten von zwischen den Welten.
Jeden letzten Montag im Monat bringt Kulturbruch die FLINTA Kulturszene ins Radio. Mit diesem Projekt will RADIA Künstler*innen bekannt machen und vernetzen sowie über ihre Kämpfe sprechen.
In der Nacht vom 22. auf den 23. April fand in Belgien eine Razzia der belgischen Bundespolizei gegen die kurdischen Fernsehsender Medya Haber TV und Stêrk TV statt. Die Studios wurden umstellt und den Mitarbeiter:innen wurde das Betreten des Gebäudes untersagt. Die Polizei durchsuchte die Räumlichkeiten zwischen 2.00 und 6.00 Uhr morgens. Die Sender wurden regelrecht sabotiert; die Polizei beschlagnahmte Computer und technische Geräte und zerstörte Teile der Infrastruktur. Kabel wurden durchtrennt, offensichtlich um weitere Sendungen zu verhindern.
Millionen Kurd:innen leben aufgrund des Krieges in Kurdistan im Ausland. Seit Anfang der 90er Jahre berichten kurdische Fernsehsender von Belgien aus in kurdischer und türkischer Sprache über den Widerstand gegen Krieg und Besatzung in Kurdistan. Aufgrund der anhaltenden Besatzung in Kurdistan können die Medien dort kaum über den Krieg und die Besatzung berichten, insbesondere nicht unter der Herrschaft des Erdogan-Regimes. Deshalb spielen Medienorganisationen wie Medya Haber TV und Stêrk TV eine wichtige Rolle dabei, Informationen über Kurdistan an die kurdische Gemeinschaft weiterzugeben.
In derselben Nacht des Angriffs in Belgien wurden in Istanbul und Ankara in der Türkei 8 kurdische Journalist:innen unter dem Vorwand der "Terrorpropaganda" festgenommen. Mehr als hundert Journalist:innen sind zurzeit in der Türkei inhaftiert, weil sie über den Krieg berichtet haben. Vor allem seit 2015 ist die Presse- und Meinungsfreiheit in Nordkurdistan (offiziell Osttürkei) stark eingeschränkt. Das Erdogan-Regime versucht, den Krieg gegen die Kurd:innen über Kurdistan hinaus zu tragen. Es versucht durch diplomatische Wege, europäische Institutionen davon zu überzeugen, gegen kurdische Journalist:innen vorzugehen, die in Europa arbeiten, um Informationen für ihre Gemeinschaft zu beschaffen. In Europa nimmt der Rassismus gegen die kurdische Gemeinschaft und ihre Institutionen zu, im Versuch, die kurdische Gemeinschaft und ihre Institutionen weiter zu marginalisieren.
Kurdische Journalist:innen arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen. Zu einer Zeit, als niemand etwas über Kurdistan hörte, ausser der türkischen, arabischen und persischen Propaganda, haben kurdische Journalist:innen trotz aller Schwierigkeiten ihre eigenen Medien gegründet. In vier Teilen Kurdistans wurden ihre Zeitungen verboten, ihre Radio- und Fernsehsender geschlossen. Kurdische Journalist:innen, die über den Krieg und die Besatzung berichteten, wurden verfolgt und sogar ermordet. Sie gaben nicht auf, sondern gründeten neue Medien und bildeten weitere Journalist:innen aus. Während die Welt wegschaute, waren es kurdische Journalist:innen, die über die Massaker des sogenannten Islamischen Staates und den Kampf dagegen berichteten. Sie riskierten ihr Leben, um den Journalismus zu verteidigen. Jetzt sind sie auch in der Diaspora, in europäischen Ländern, weiterhin Angriffen ausgesetzt.
Das Radio LoRa berichtet seit seiner Gründung über den Freiheitskampf in Kurdistan. Seit den frühen 80er Jahren arbeiten im LoRa kurdische Sendungsmacher:innen und berichten über ihre Themen in ihrer eigenen Sprache für ihre Gemeinschaft. Unabhängige Berichterstattung ohne Manipulation, Rassismus und Kriegspropaganda ist das Recht eines jeden Menschen. Kurdische Journalist:innen haben das Recht, über ihre Themen in ihren eigenen Radios und Fernsehsendern zu berichten.
Aus diesem Grund erklären wir unsere Solidarität mit Medya Haber TV und Stêrk TV gegen die Angriffe auf die Pressefreiheit und die Grundrechte unter dem Vorwand des „Terrorismus“.
Gegen Rassismus, Krieg, Zensur und Repression.
25. April 2024
Radio LoRa Zürich